Erstkommunion Tim (15 + 16. April 2007)

Erstkommunion und Feiern zu Hause: Das kann schon mal in eine grössere Aktion ausarten.















Bei uns hielt sich der Aufwand im Vergleich zu anderen in Grenzen: Wir mussten keinen Kamin im Wohnzimmer entfernen, um die Verwandschaft unterbringen zu können.

Die letzten Tage vor dem Fest wurde zwar auch geräumt, aber die Maßnahmen setzten keine größere baulichen Massnahmen voraus.


Das Wohnzimmer wurde ausgeräumt, regiontypisch wurden einige Verschönerungsarbeiten draussen durchgeführt.


Ich glaube, in der Eifel gehört das Aufräumen des Kellers und die Beseitigung von kleineren baulichen Mängeln einfach zur Feier dazu, obwohl ich in der Bibel keine Gebote gefunden haben, die das aus religiöser Sicht vorschreiben.





Das Essen war auch gesichert: Tim hatte sich nur von Mama die selbstgemachte Lauchsuppe gewünscht, der Rest des warmen Essens war dem Partydienst überlassen.














Nachdem man am Vortag die Küchenfeen eingewiesen hatte, konnte sich wieder den wesentlichen Themen gewidmet werden. Brav wartete man ab, dass die Leute Ihre Karten, guten Wünsche und sonstiges abgeben konnten

Brück-typisch blieben dann doch noch einige vor dem Haus hängen.

Aufgrund unserer Entspanntheit wurden am Samstag 2 Thesen aufgestellt:
1) Das ist nicht eure erste Kommunion
2) Ihr feiert doch auswärts

Leider mussten wir beide Thesen widerlegen, aber wie sagte Petra treffend: Bei jedem Geburtstag haben wir mehr Leute und die eingeladenen Gäste sind ähnlich zu unseren sonstigen Festen.


Da das Wetter spitze war, hatte Petra am Samstagmorgen kurzfristig entschieden: Am Sonntagabend wird gegrillt. Ich hatte abends noch mal rund telefoniert und betont, dass ab 14:00 Uhr der gemütliche Teil des Tages beginnen würde und dementsprechend Kleidung zum Wechseln dabei sein sollte.

Da wir die frühere Messe (09:00 Uhr) hatten, standen wir frühzeitig auf, um morgens keine Hektik zu entfalten.

Ich sollte den Dank für die Eltern der Kommunionkinder sprechen und hatte doch länger als geplant an dem Text gefeilt. Als guter Demokrat stellte ich natürlich keinen Vorentwurf zur Verfügung, da ich das als Zensur aufgefasst hätte. Vor der Messe wurde ich doch durch etliche Eltern darauf hingewiesen, dass ich die Chance hätte, endlich mal das zu sagen, was man schon seit 30 Jahren anbringen wollte und ich sollte vor allem in meiner Rede die Hexenverbrennungen, die Kleiderordnung und der Pomp der Staatskirche mal deutlich ansprechen......

Andere kämpften mit wesentlich profaneren Themen. Monika fragte Wilfried, ob er kein Gebetbuch wollte. Die negative Antwortung spiegelte aber nicht die Einstellung zur Kirche, sondern wesentlich andere Gründe wieder: Wir sind in dem Alter, in dem man die Brille zum Lesen braucht....

Unsere Kommunionkinder hatten toll geübt, so dass alles fehlerfrei klappte. Die Musikgruppe spielte irgendwann den Titanic-Song, der doch einige kurz an den Grenzbereich der Rührung brachte. Diese emotionalen Momente wirkten jedoch nicht allzulange an, da die Blaskapelle 2 Lieder anstimmte, leider gleichzeitig. Aber ein in unzähligen Zeltkirmessen erprobter Musikant bricht nicht einfach ab, so dass das Nebeneinander der Melodien mindestens 1 Minute andauerte, bis sich eine Fraktion durchsetzen konnte und sich die anderen musikalisch langsam eingereiht hatten. Meine Rede war auch noch gemässigt, so dass die Messe in angenehmen Tönen ausklang.






Danach standen für unsere 21 Gäste erst mal ein 2. Frühstück an, da einige doch schon länger unterwegs waren.












Und hier wurden einige auf den harten Boden der Realität zurückgeholt: Mein Cousin Wilfried war nach den Großeltern Agnes und Peter der Älteste. Eddie legte Wert darauf, von den Ältesten der Jüngste zu sein. Aber auch der Themenkomplex "Überalterung der deutschen Gesellschaft" konnte damit als abgehakt bezeichnet werden.

Nach dem Mittagessen wurde das offizielle Signal zur Erleichterung der Kleiderordnung gegeben. Ich habe bis heute nicht verstanden, warum enge oder ungewohnte Anzüge gut für den Glauben sein sollen.

Die Meisten hatten die Alternativklamotten dabei, leider scheiterte bei einigen die leichtere Bekleidung am Familienveto!

Die traditionelle Wanderung nach dem Mittag war etwas anstrengender....

Nach dem klassischen Kaffee und Kuchen genossen alle das tolle Wetter.

Man zierte sich abends beim Grillen , noch Nahrung aufzunehmen, als aber der Grill in Gang war, griffen alle -wahrscheinlich aus reinem Anstand- nochmal kräftig zu. Nicht allzu spät klang dieser tolle Tag aus.

Am Montag war Messe und zum nachmittäglichen Kaffee war die Nachbarschaft eingeladen.
Auch hier war die Stimmung spitze. Die eine oder andere Anekdote liess nur einen Schluss zu:
In der Eifel erlangt man mit dem Alter nicht unbedingt Reife: Ich möchte nur die Spinnenbekämpfung mit einem Luftgewehr erwähnen.


Nachdem die letzte Gäste das Haus verlassen hatte, war die Abschlussaktion:
Tischrücken, um die Kapazität für die nächste Erstkommunion zu ermitteln.

Nachdem man reales Sokoban gespielt hatte, stand fest: Auch die nächste Erstkommunion mit mehr Gästen kann zu Hause stattfinden!
weitere Bilder zur Kinderkommunion: http://picasaweb.google.com/Ohsedraenk/Kinderkommunion

Kommentare

Unknown hat gesagt…
Lustig Lustig...

Du solltest evtl. doch eine Karriere neben den drögen Bürotätigkeit anstreben, das Talent dazu ist wurchaus vorhanden! :)

ahrbrück-sucht-den-superstar oder so..

Gruß,

Daniel! (PLX-Eifel)