"Latein" oder "Ein Fluch lastet auf unsere Familie!"

Beim Besuch eines Gymnasiums stellt sich irgendwann die Frage der 2. Fremdsprache:

Latein, also eine tote Sprache
oder
Französisch, die Sprache einer Nation, die technisch ausser einem Croissant und der Ente(Citroen 2 CV) nichts ordentliches zustande gebracht hat. Wer die Unlogik der Sprache erkundet, weiss auch warum!

Für mich als Arbeiterkind war eigentlich klar: Das eine kann man selber lernen und bei dem anderen kann einem auch keiner helfen!

Aber im Nachhinein stellt sich doch heraus:
Was war früher Latein doch einfach.

Unser erster Lehrer, nennen wir ihn einfach mal Dumbo (So hiess er natürlich nicht, aber darunter war er bei den Schülern bekannt) brachte uns folgendes bei: "Ihr müsst nur die Vokabeln lernen und versuchen, die Grammatik zu verstehen!".

Also lernten wir vom 7. bis zum 10. Schuljahr die Vokabeln und versuchten, die Grammatik zu verstehen. In der Oberstufe lernten einige immer noch Vokabeln und versuchten, die Grammatik zu verstehen, der Rest hatte Latein abgewählt!

Und irgendwann zeigte sich: Vokabeln lernen beherrschte man ja und der Vorteil einer toten Sprache ist: Es kommen kaum neue Vokabeln hinzu.

Da ist das heute doch wesentlich schwieriger: Heute bekommen die Kleinen bereits im 6 Schuljahr die 2. Fremdsprache und der Unterricht ist wesentlich interaktiver und lebendiger als unser tantrahaftes "Vokabel lernen und versuchen, die Grammatik zu verstehen".

Die Lateinbücher sind auch nicht mehr so trocken wie früher und da unser Lateinkind die Flexibiltät seiner Tante im Gengut hat, weicht die Übersetzung schon mal stark vom Text ab.
Seine Argumentation: "Wir müssen nicht wörtlich übersetzen!" teile ich nicht immer.

Gut, das es "www.frag-caesar.de" gibt!

Aber zurück zum heute: Das EKG will demnächst einen Film drehen und die Schüler sollen als römische Legionäre auftreten. Mist, wir hätten doch die Römer im Karneval machen sollen, dann wäre die Ausrüstung für Jannis schon vorhanden!

Also heute den ganzen Tag Pilum gebastelt und sich mit der Suche nach einem Römerhelm beschäftigt.

In Zeiten von Google findet man ja einiges.

Ich war über die Anleitung einer Grundschule zum Helmbau gestolpert. Als ich mir die Anleitung (hier klicken) angeschaut hatte, dachte ich nur: Mein Gott! Wenn die schon so genau in der Grundschule sind, musst du das Material für ein Gymnasium nach römischer Technik im Bergwerk an der Hall fördern und danach auch noch klassisch bearbeiten.

Der Hauptakteur unterstützt mich noch nicht so richtig...
Man hat ja noch 2-3 Wochen Zeit....

Aber eine Lektion hat die heutige Jugend im Vergleich zu uns anscheinend wesentlich besser gelernt: "Es ist wesentlich einfacher, einen für sich arbeiten zu lassen, als selber zu malochen!"

In diesem Sinne: "Carpete diem!"

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