13.April 2024: Waldbegang der Gemeinde Ahrbrück







Am 13. April 2024 fand der Waldbegang der Gemeinde Ahrbrück sind.

Dabei zeigte der Revierförster (für die Gemeinde Ahrbrück ist das Markus Noack) den Ratsmitgliedern und interessierten Bürgern Teile der im Forstplan vereinbarten Maßnahmen und gab auch einen Ausblick auf die Aktionen in den  Folgejahren.


Man traf sich um 09: 00 Uhr am Bürgerhaus "Bahnhof" und fuhr von dort Richtung Katzberg (in die Abteilung 12).

Diese Freifläche (hier hatte man vorher Käferholz einschlagen müssen) war neu durchforstet worden.


Markus Noack erläuterte, dass es einige Baumarten gibt, die ganz gut mit dem Klimawandel umgehen können, aber auch hier gibt es baumartbedingt Vor- und Nachteile. Zu diesen "guten Baumarten" zählen zum Beispiel Kirsche, Traubeneiche, Roteiche, Esskastanie, Bergahorn.

Aber wie gesagt: es gibt leider nicht die "Non-plus-ultra-Baumart". Jede Baumart kann Krankheiten bekommen und ist auch nicht für jeden Standort geeignet.


Um die Aufzucht der Stecklinge zu ermöglichen, muss leider kostenintensiv gegen Wildverbiss vorgegangen werden. Die Jagdreviere der Gemarkung Ahrbrück sind zwar ordnungsgemäß bejagt, aber der Wald leidet alleine schon aufgrund der Stresssituation bedingt durch die höheren Temperaturen und der fehlenden Nässe. 


Seitens der Gemeinde Ahrbrück wurde sich in der Vergangenheit (auch aufgrund der Hangsituation) gegen Holzgatter entschieden, und man setzt grundsätzlich auf Einzelschutz.


Hier werden derzeit 2 Verfahren angewendet:

Die Tubexhüllen (gelb-grüne Röhren) kosten  ca. 10 Euro mit Bepflanzung (abhängig von der Hanglage), kann aber nicht für alle Baumarten genutzt werden: Buche und Nadelholz kann in der Röhre nicht wachsen.


Die schwarzen Ahlers-Matten sind leider etwas teurer (bis zu 15 Euro mit Pflanze und Einbringung).  Die Pflanzen selber machen dabei nur einen Bruchteil der Kosten aus: 65 Cent bis 1,30 Euro. 


Die Tubexhüllen sollen sich unter UV-Licht auflösen, aber auch hier (genau wie bei der Alternative)  ist noch mit Folgekosten bei der Demontage zu rechnen. 


Unter normalen Bedingungen würde es mit der Naturverjüngung klappen. Derzeit braucht der Wald aber leider "Starthilfe".


Der Revierförster erläuterte auch, dass die Gemeinde Ahrbrück an etlichen Förderprogrammen teilnimmt.

Die sehr hoch gesetzten Ziele, um die Förderung zu erhalten, sind seitens der Gemeinde mit einem vertretbaren Aufwand erreichbar und daher sinnvoll. Hier ist die Gemeinde Ahrbrück gut aufgestellt.


Einer der Aspekte, der bei den Bürgern immer nachgefragt wird: Totholz muss im Wald belassen werden.

Natürlich sieht es daher nicht so aufgeräumt wie in den 80er und 90er-Jahren aus, aber: Das gehört so!

Ohne den Aspekt reißt die Gemeinde die Kriterien der Förderung.


Ein weiteres Kriterium ist die Ausweisung von Habitat Bäumen (Forstarbeitersprache: Wellenbäume (Kennzeichnung auf dem Baum)). Diese müssen ausgesucht, gekennzeichnet und mit ihren GPS-Daten erfasst werden.

Pro Hektar muss man 5 Bäume ausweisen. Diese einmalige Aufgabe ist nicht nur im Revier Ahrbrück eine Herausforderung.


Um darüber hinaus die Richtlinien zu erfüllen, müssen 5% der gesamten Waldfläche aus der Bewirtschaftung genommen werden. Das Ziel ist auch für die Gemeinde Ahrbrück erreichbar (das sind 30 Hektar, die Auswahl wurde bereits getroffen).


Markus Noack erläuterte, dass das Käferholz aus gemeindeeigenen Wald größtenteils entfernt ist: man bekommt auch für dieses Holz noch bei frühzeitigem Einschlag einen ordentlichen Preis. Auch hier hatte der Gemeinderat eindeutig für den Einschlag des durch Borkenkäfer beschädigten Holzes gestimmt: u.a. auch, um die Brandlast zu minimieren und die spätere Gefahr durch das stehende, morsche Totholz zu minimieren. Hier wurde sich bewusst gegen die Meinung des Försters und Buchautors Peter Wohlleben entschieden.  


Danach zeigte Markus Noack noch ein altes Gatter auf dem Katzberg, was in der nächsten Zeit auch noch entfernt werden muss.


Von hier ging es zum Spielplatz Ahrbrück. Hier muss die Bacheinfassung des Dennbach dringend wieder in Ordnung gebracht werden. Leider müssen, um die ökologisch sinnvollen Gabionen zu verbauen, einige Bäume im unmittelbaren Bachbereich weichen.  Diese haben bereits jetzt durch ihre Wurzeln teilweise die Bachmauer beschädigt und würden den Wurzelschnitt mit großer Wahrscheinlichkeit langfristig nicht überleben! 



Der für einen Waldbegang traditionelle Abschluss war in der Gaststätte Tannenhof bei Kaffee und Brötchen: hier wurde noch angeregt über Verbiss-Schutz diskutiert. Es wäre schön, wenn es Material geben würde, was leicht montiert werden könnte,  danach nicht wieder eingesammelt werden müsste und auch nicht aus Kunststoff bestehen würde.


Bildmaterial : Guido Galle

Textmaterial: Guido Galle

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