Goldhochzeit im Hause Herschbach

Die letzten Monate waren doch für alle ein wenig stressig.

Neben der alltäglichen „Postkorb-Übung“, die sich das tägliche Leben nennt, jährte sich der Hochzeitstag meiner Schwiegereltern zum 50sten Mal.

Und jeder, der Peter kennt, weiß genau, wie er zum Thema „Improvisation“steht.
Das ist spitze, wenn der Ursprungsplan nicht geklappt hat, und wenn die genauso sorgfältig ausgearbeiten Back-up-Pläne 1 bis 10 nicht funktioniert haben. Solche Akribie entfalten andere Zeitgenossen nur bei der Erkundung des Weltalls oder die Eifler bei datenschutzmäßiger Entsorgung von Altpapier ;-) Aber nachdem der Plan stand, wurde an die Umsetzung gegangen.
Als der Termin feststand und alle Einladungen rausgeschickt waren, war doch ein wenig Druck vom Kessel genommen.

Meine Schwiegereltern hatten die wirklich tolle Idee, dass die Hochzeitsgesellschaft komplett im Hotel nächtigt. So nahe der Heimat waren wir selten im Hotel. Alle Kids warern begeistert. Die Wahl fiel auf das Hotel Görres in Villip. Peter kannte den Besitzer, das Hotel hatte die richtige Größe und vor allem den richtigen Flair für solch eine Feier.

Und auch hier erkannte man die Nähe zur Eifel: Der Besitzer präsentierte uns beim Probe-Essen stolz die neue Technik seiner zentralen Steuerungsanlage. Vom Computer waren sämtliche Lichtschalter und Heizungsregulatoren steuerbar. Eine Anlage, die locker Bill Gates Hütte oder das Equipment in Film „Sliver“ (http://de.wikipedia.org/wiki/Sliver_%28Film%29) in den Schatten stellt.

Parallel hatte Petra mit der Planung der Überraschungen begonnen. Sie hatte auch eine Hochzeitszeitung geplant. Blöde war nur, dass wir keinen (unbemerkten) Zugriff auf die Fotoalben der Schwiegereltern hatten (Und es sollte ja eine Überraschung sein!)

Gott sei Dank war nach Agnes ihrer Geburtstagsfeier „Altentag in Fritzdorf“. Eigentlich hätte unsere Argumentation für das Bleiben:„Die Kinder müssen noch den Film zu Ende gucken“, Peter und Agnes spanisch vorkommen müssen. Kaum waren die Beiden aus dem Haus, wurde beherzt mit dem Scanner ans Kopieren des Materials gegangen!
Nach dem Grundprinzip "in dubio pro reo“ wurden einige nicht näher zuordnenbare Bilder nicht aufgenommen. Bei einigen Bilder der frühen 50iger Jahre waren wir uns nicht ganz so sicher, ob das Mädel bei Peter auch Agnes ist und diese wären ggf. negativ bewertet worden. So haben wir an diesem Sonntag 2-3 h mit Scannen zugebracht.

Das Schmücken und Vorbereiten ist in Fritzdorf Sache der Nachbarschaft. http://www.youtube.com/watch?v=dXWRqkU9E5k
Leider zählen Arbeitsschutzgesetze nicht im ländlichen Raum. Ich hatte bei einigen Passagen geholfen, wir wurde aber Angst und Bange, nachdem ich nach Demontage der Arbeitsbühne feststellte, dass ich mit meinen Gewichtsklasse 100+ auf Tapezier-Böckchen rumgeturnt war, die bis max. 20 kg zugelassen sind. Nachdem ich anderes Material verlangte, kam nur der lapidare Satz: "Wieso, hat doch gehalten!" Das Verbot, daß keiner mehr unter der wackligen Konstruktion rumturnte, hätte ich am Besten nicht nur für die Kinder, sondern auch für „Hommes Mi“ ausgesprochen. Das anschliessende Bier und die Schnittchen schmeckten danach umso besser.

Wie in allen Gemeinden hatte es sich die politische Prominenz nicht nehmen lassen, dem Jubelpaar zu gratulieren. In Fritzdorf wird dieser Festakt aber dadurch gemildert, dass auch Vertreter des Ortsfestausschusses dran teilnehmen. Dennoch bin ich der Meinung dass sich im Eßzimmer (dort saßen die Frauen) oder im Flur (die Männer) besser amüsiert worden ist, als in der "guten Stube" mit den Politikern. Es war auf jeden Fall ein sehr schöner Abend.

Am nächsten Morgen hatte sich der Pastor angekündigt. Beim Frühstücken war anscheinend aber weniger die Geschichte des Jubelpaars als die Automodelle in der Vitrine und das Ferrari-Telefon in der Diele Gesprächsgegenstand. Trotzdem bekam der Pastor noch die benötigten Informationen.

Am Freitagabend wurde dann die Kirche geschmückt, die Mädels übten die Lesungen (Peter hatte in Absprache mit dem Pastor 2 Lesungen eingeplant), und mit den Kindern wurden die Fürbitten geübt. Die Generalprobe verlief sehr gut.

Am Samstag ging es dann zur Sache: Um 14:00 Uhr war die Messe und es glückte alles sehr gut.

Danach konnte der gemütliche Teil des Tages beginnen. Nach einem Sektumtrunkei wurde sich erst einmal mit Kaffee und Kuchen gestärkt.

Der Tambourcorps Fritzdorf hatte sich danach angekündigt. Und die spielten nicht nur laut, sondern auch gut: http://www.youtube.com/watch?v=qeqG7s351GM

Da Agnes knochenbedingt nicht mehr tanzen kann, musste Petra mit Peter den Eröffnungstanz durchführen. Das klappte zum Glück auch ohne vorheriges Proben (dafür war es nämlich zu spät). http://www.youtube.com/watch?v=9xqUoCSOAPg

Danach war wieder die Aufnahme von Kalorien angesagt. Peter eröffnete das Buffet. Die beiden Köchinnen der "grünen Hochzeit" durften als erstes zum Buffet schreiten, doch ....
…unser Jannis war schneller (und wahrscheinlich auch hungriger). Er hatte die Lacher auf seiner Seite.

http://www.youtube.com/watch?v=XtIDmzKdFes

Neben Livemusik sorgten auch diverse Vorträge für Kurzweil, so dass die Zeit wie im Flug verging.
Hilde: http://www.youtube.com/watch?v=ZG0kTigVDdw
Hannelore: http://www.youtube.com/watch?v=TIYwi_iH2hg
Kegelclub: http://www.youtube.com/watch?v=rfZitbVGv70
Enkel: http://www.youtube.com/watch?v=mZV2UTJcPZE

Leider hatte einige Gäste an diesem Abend noch andere Termine, so dass einige schon gegen 21.00 Uhr aufbrachen. Der harte Kern der Nichten und Neffen sowie der Übernachtungsgäste hielt noch bis nach Mitternacht durch.

Am nächsten Morgen hatten wir leider verpennt, so dass wir ein wenig zu spät zum Frühstücken kamen ;-). Nachdem wir uns gestärkt hatten, ging es ans Verabschieden der Übernachtungsgäste, was naturgemäß mehr Zeit in Anspruch nhm als veranschlagt.

Auch das Einräumen der Autos mit Geschenken, Blumen etc. dauerte so seine Zeit. Gegen 11:30 Uhr erreichte dann nur noch der engste Familienkreis Fritzdorf. Hier wurden noch die Reste vom Buffet vertilgt, bevor sich die Frankfurter und Brücker auf die Heimreise machte.

Nun war das so lange ersehnte und geplante Fest zu Ende.

Bilder zur Goldhochzeit findet Ihr hier:
http://picasaweb.google.com/Ohsedraenk/GoldhochzeitPeterUndAgnes

Kommentare

Anonym hat gesagt…
Das mit der Altpapierentsorgung nehme ich jetzt fast persönlich (für meinen Vater)!! *lol*
Andrea